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Ein spätes Bekenntnis
prosa [ ]
Kolumne 98

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von [Delagiarmata ]

2019-07-19  |     | 



In der Zeitschrift ROMÂNIA LITERARĂ, Nr. 18 – 19 / 2019 bin ich auf einen Artikel von Nora Iuga gestoßen. Oder eine Rezension? Oder ein Essay? Der Text strahlt von allen diesen Genres etwas aus. Und er transportiert viele Gefühle, Empathie für Menschen und Gemeinschaften. Und vor allem für einen großen Dichter. Aber auch für die Kulturmenschen, die ihm ein neues Buch gewidmet haben. Ich spreche von Mihai Eminescu, wie man leicht erkennen wird, aber auch von dem Schriftsteller Gheorghe Jurma und dem Kulturmanager Erwin Josef Țigla.

Letztere haben in einem Buch Fotos von Statuen und Büsten des großen rumänischen Dichters der Romantik, den die Rumänen schon immer als ihren Nationaldichter gefeiert haben, Mihai Eminescu, veröffentlicht. Nora Iuga war bei der Vorstellung des Buches im Schillerhaus (Bukarest) dabei. Und sie vibriert heute noch. Die Dichterin in ihr hat dieses Ereignis für sie zu einem emotionalen Event heranreifen lassen, das im Nachhinein sprachlich nuanciert gar nicht anders konnte, als in Worten, Sätzen und Phrasen einen neuen, bleibenden Ausdruck zu finden. Für die in Wort und Schrift mehrsprachige Dichterin ist dieses Buch ein Fotoalbum, gleichzusetzen mit den Alben im Familienbesitz: „Darum werde ich heute von einem Album schreiben, das dem Zweck dient, das Antlitz, den menschlichen Körper eines hohen Gedankens, der noch immer in unserer Vorstellung in Form eines Sterns strahlt, natürlich des leuchtendsten, Luceafărul - Der Abendstern, in das kollektive Gedächtnis eines Volkes zu bringen.“

Sie hat ihren literarischen Bericht über die Präsentationsveranstaltung dieses Buches mit dem Titel Das Antlitz – der menschliche Körper des Gedankens überschrieben. Und das nicht von ungefähr. Der Gedanke des Genies ist ihr unheimlich. Die Schönheit und Größe liegt im Antlitz. Das vermittelt auch die vorgestellte Sammlung von Fotografien mit dem Buchtitel Monumentele Mihai Eminescu (Die Monumente Mihai Eminescu) - Verlag Banatul Montan, Reschitza, 2018 – erschienen unter der Ägide des Demokratischen Forums der Banater Berglanddeutschen. Und sind wir mal ehrlich: Wer von uns in Rumänien zur Schule gegangenen Erwachsenen kennt nicht Mihai Eminescus Antlitz. Man muss kein eingefleischter Leser oder gar Kenner der rumänischen Literatur sein, um das Bild mit den markanten Gesichtszügen des Poeten aus der Moldau nicht schon einmal gesehen zu haben. Man kennt ihn schlicht und einfach, weil er zu Rumänien gehört wie die Karpaten, das Delta oder das Schwarze Meer. Besonders darum fand ich es so sympathisch, dass Nora Iuga, die mehrfach preisgekrönte Dichterin zum Schluss ihres Beitrages in ihrer jovialen Art als Post Skriptum bekennt: „Das Album, das ich durchblättere, beinhaltet neben den Fotografien der Statuen auch einige Gedichte, die am besten die Abgründe in Eminescus Denken markieren, zu deren Tiefen nur wenige Dichter vordringen können. Und erst jetzt, beim Gegenüberstellen von Antlitz und Gedanke, seinem und meinem – ich wurde mehr als 40 Jahre nach seinem Scheiden von dieser Welt geboren - habe ich begonnen, ihn zu lieben. Sollte dieses späte Gefühl nur ein Alterszeichen sein?“

Auf jeden Fall ist es ein spätes Bekenntnis, dessen sie sich nicht schämen braucht. Denn es klingt ehrlich, völlig heuchelfrei, besonders nachdem man den Text aufmerksam gelesen hat. Es beweist, dass Nora Iuga trotz ihrer 88 Jahre eine begeisterungs- und liebesfähige Poetin bleibt. Die Rumänen sollten dankbar sein, dass sie sie haben. Die literaturaffinen Rumäniendeutschen sind es allemal. Für sie ist Nora Iuga zuvorderst eine deutsche Dichterin.

[Ingolstadt, 2019]
Anton Potche


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